Erlebnisbericht Filmarbeiten

 
Ende Winter 2022 wurden wir vom Verein angefragt, ob wir bereit wären, unsere Türen des KP Goldey und des Art.WK Kammfluh für Filmarbeiten zu öffnen. Die Bilder würden für einen Dokumentarfilm mit dem Titel «Der Kessel des Generals» gebraucht. Da bereits verarbeitete und der Anfrage beigelegte Filmmaterial hat uns von diesem Projekt überzeugt, so dass wir den Filmemachern zugesagt haben. 
Im Mittelpunkt stehen die fünf Bödeliwerke. Alle Artilleriewerke wurden von Stephan Tschanz, seinem Sohn Joscha und Lorenz Mani besucht. Wo es möglich war und es der Zugang erlaubte, gingen sie zu Fuss, wo dies nicht möglich war, wurden die Aufnahmen mit einer Drohne aus der Luft gemacht. Da bekanntlich vier der fünf Werke bei der Deklassierung von der Armee verschlossen und unzugänglich gemacht wurden, war der Besuch der Kammfluh ein gelungener Abschluss. 
 
Am Samstagmorgen trafen wir uns beim Friedhof in Unterseen, um die Werke Goldey und Kammfluh zu besichtigen. Die Stimmung beim Treffpunkt erinnerte mich ein wenig an eine Besammlung vor einem «Schuelreisli». Alle schauten nochmal, dass sie alles dabei haben, jeder trug seinen Rucksack am Rücken und es fielen noch einige «Witzleni» über die Parkuhr, die gerne gefüttert werden wollte, das Portemonnaies, das sich nicht erbarmte, einige Rappen zu entbehren und den Herrn des Ordnungsamts, der nur AI-Kennzeichen verschonen würde… 😉 
Dann ging es los, zu Fuss. Bereits auf dem kurzen Weg durch die Obere Goldey zum Brandweg ins KP Goldey wurde die Kamera gezückt. Die Einleitung für den Tagesbericht von Lorenz wurde gedreht. 
Beim KP angelangt öffnete ich den Zugang und alle Türen. Was nicht gebraucht wird, wurde deponiert und dann begann die Geschichte! Ich versuchte so gut wie möglich nirgendwo ins Bild zu «lauern» und die mir gestellten Fragen zu beantworten. 
Nach etwa zwei Stunden war soweit alles sehenswerte aufgezeichnet und die kleinen Sketch’s abgedreht. Somit wurden die Türen wieder geschlossen und der Zugang verriegelt. 
Die Wanderung in die Kammfluh war unerwartet gesprächig, meine drei Begleiter waren besser zu Fuss als ich dachte und so waren die zwei kurzen Verschnaufpausen eher für mich als für sie! 
An der Leiter der Kammfluh angelangt packte Stephan seine Drohne aus, um die Luftaufnahmen zu machen. Ich stieg die Leiter hinauf, damit ich soweit alles parat machen, die Türen öffnen und das Laub von der Plattform vor dem Eingang wegwischen konnte. 
Lorenz folgte mir nach kurzer Zeit, um bereits einige Bilder zu machen, solange er alleine in der Anlage ist. Als die Luftaufnahmen beendet waren, kamen Stephan und Joscha zu mir auf die Plattform und begannen mit ihren Aufnahmen in der Anlage. Die grösste Herausforderung war die Ausleuchtung, doch mit richtig platzierten Taschenlampen und ihrem Kameraequipment gelangen tolle Aufnahmen. 
 
Für mich war der Drehtag eine sehr spannende Angelegenheit, mitzuerleben, wie so ein Film entsteht und vor allem, wie aufwändig die Filmerei ist, auch wenn am Ende verhältnismässig nur ein kleiner Teil der Bilder wirklich benutzt werden. 
ACH JA.. Der Herr vom Ordnungsamt hatte wohl an diesem Tag frei! 😉 
 
Das Filmteam Made by Tschanz und Lorenz Mani haben in der Vergangenheit bereits viele militärische Anlagen besucht. Verlassene Anlagen, die frei zugänglich sind oder durch Vandalen wieder zugänglich gemacht wurden, und Anlagen, die von einem Verein erhalten oder als Museumsbetrieb genutzt werden. Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass ihre Begehungen stets legal sind/waren und sie Beschädigungen sowie mutwillige Zerstörung von Anlageneingängen in keinster Weise gutheissen. Dies kommunizieren sie auch in ihren Filmen.